Gutes aus Tradition

Die Alexianer sind eine Ordensgemeinschaft mit 800-jähriger Geschichte. Dass aus den Alexianerbrüdern heute eine weltweit tätige Organisation geworden ist, liegt auch daran, dass wir den Werten von damals treu geblieben sind.

Es ist kein Zufall, dass es in der Gründungsgeschichte der Alexianer weder einen Gründer noch ein Gründungsdatum gibt. Denn als die Laienbewegung zu Beginn des 13. Jahrhunderts ihren Dienst an den Armen und Kranken aufnahm, dachte niemand daran, Geschichte zu schreiben. Die ersten Brüder nannten sich Begarden und waren dezentral organisiert. Nicht im Kloster, sondern mitten im Alltag wirkten sie: In den Städten und Pestlagern unter Bettlern und Ausgeschlossenen. Weil sich die ersten Brüder auf den heiligen Alexius beriefen, den Schutzheiligen der Bettler, Pilger und Kranken, sprach man bald von den „Alexianern“.

anno 1507

… werden die Alexianer als Ordensgemeinschaft anerkannt. Es war eine Zeit des Umbruchs in Europa und in der Kirche.

Die Alexianer führten ein geistliches Leben mitten in der Gesellschaft. Damit waren sie für ihre Zeitgenossen schwer einzuordnen. Auch der Kirche wurden sie verdächtig, weil sie sich mit ihrem Wirken außerhalb von Klostermauern jeglicher Kontrolle durch Rom entzogen. Im Jahr 1507 wurden die Alexianer schließlich als Ordensgemeinschaft anerkannt und entgingen auf diese Weise endgültig dem Verdacht der Häresie. Es war eine Zeit des Umbruchs in Europa und in der Kirche. Die Alexianer sahen die Not einer Gesellschaft, in der die kirchliche Macht den Dienst an den Armen mehr und mehr aus dem Blick verlor. Ihre Zeitgenossen staunten über die Brüder. „Sie leben unter den Toten, ohne den Tod zu fürchten, der ja allen anderen Menschen Schrecken einflößt. Das ist wahrhaftig ein heroisches Leben …“, schrieb der Jesuitenpater Etienne Binet über die Alexianer zur Zeit der Pestepidemie im Jahr 1634.

Im 19. Jahrhundert gründeten die Alexianer ihre ersten internationalen Niederlassungen in England, Irland und den USA. Gleichzeitig professionalisierte sich die Ordensgemeinschaft und gab sich ein verbindliches Selbstverständnis. Der Umgang mit Patientinnen und Patienten sowie behinderten Menschen sollte fürsorglich sein und auf Augenhöhe stattfinden, wobei den persönlichen Bedürfnissen der Schutzbefohlenen besondere Achtung geschenkt werden sollte.

Auch wenn wir als einer der größten katholischen Träger im Gesundheits- und Sozialwesen Deutschlands heute ein modernes Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft sind – als Wertegemeinschaft stehen wir nach wie vor in der Tradition der ersten vor 800 Jahren tätigen Brüder, der Begarden.


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