Wir stellen Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Michael Städtler, Fachkrankenpfleger für Psychiatrie in der ambulanten psychiatrischen Pflege in der Region Sachsen-Anhalt.
„In meinem Beruf ist kein Tag wie der andere – abgesehen davon, dass ich als Mitarbeiter der ambulanten psychiatrischen Pflege viel Zeit im Auto verbringe.“ So beschreibt Michael Städtler seine Arbeit bei den Alexianern. Vor seiner ambulanten Tätigkeit arbeitete er 16 Jahre als Krankenpfleger auf einer psychiatrischen Station in Wittenberg.
In der ambulanten psychiatrischen Pflege macht er Hausbesuche bei Patientinnen und Patienten, die in der Klinik waren und wieder in den Alltag zurückfinden sollen. Manchmal sind es aber auch Menschen, bei denen die behandelnden Ärzte oder Ärztinnen einen Klinikaufenthalt zu vermeiden versuchen. Dann kann es darum gehen, eine bessere Tagesstruktur aufzubauen und Techniken zu entwickeln, durch die Patienten den Alltag besser bewältigen können.
Städtler hat zuvor auf der psychiatrischen Station der Alexianer Klinik Bosse in Wittenberg gearbeitet. Eine spannende Arbeit in einem familiären Team. „Als Bezugspfleger ist man im psychiatrischen Klinikalltag viel näher an den Patientinnen und Patienten als die Ärztinnen und Psychologen, die sie in der Regel nur einmal täglich kurz sehen. Man steht mit ihnen in einer engen Beziehung und einem Vertrauensverhältnis.“
Nach 16 Jahren hatte Städtler den Wunsch, sich beruflich weiterzuentwickeln. Er absolvierte eine zweijährige berufsbegleitende Fachweiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Psychiatrie am Institut für Fort- und Weiterbildung der Alexianer in Berlin. Kurz danach wechselte er in den ambulanten psychiatrischen Dienst.
„Mir gefällt vor allem das eigenverantwortliche Arbeiten. Ich kann meine Termine frei planen, und die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten ist individuell. Zudem ist der Stresslevel selten so hoch wie in der Klinik, wo die Fälle in der Regel schon heftiger sind. Stressig wird es bei uns mitunter bei akuten Patientinnen und Patienten, die sich nicht an Absprachen halten, in suizidalen Situationen oder in Fällen, bei denen jemand mithilfe des Ordnungsamtes oder der Polizei in der Klinik untergebracht werden muss. Auch der Termindruck mit den zeitlichen Fristen der Krankenkassen kann anstrengend werden“, erzählt Städtler.
Jeder Fachpflegende kümmert sich um etwa zehn bis zwölf Patientinnen und Patienten. Häufig geht es bei den Hausbesuchen darum, das jeweilige Krankheitsbild mit den Patientinnen und Patienten aufzuarbeiten und entsprechende Hilfestellungen zu geben oder Verhaltensweisen zu trainieren. Mit jemandem, der eine Angsterkrankung hat, übt Städtler zum Beispiel das Verlassen seiner Wohnung, bei anderen das Straßenbahnfahren. „Ich begleite aber auch Patientinnen und Patienten zum Arzt, helfe bei Anträgen oder kontaktiere Institutionen, die ebenfalls unterstützen können.“
Pflegende - Alexianer (alexianer-verbund.de)