Frauke Sticht

Frauke Sticht
Frauke Sticht

Wir stellen beispielhaft Alexianer vor, die Besonderes leisten, Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Frauke Sticht, Projektassistentin International Recruiting im Referat Altenhilfe und außerklinische Pflege.


Integrationsarbeit kann ganz schön konkret sein. Zum Beispiel mit nach Deutschland migrierten Menschen in einen Telefon-Shop gehen und dort eine Telefonkarte einrichten lassen für jemanden, der noch keinen festen Wohnsitz hat. Oder mit ihnen durch eine mittelgroße Kleinstadt laufen und erklären, wohin welcher Müll kommt. Oder einen Vortrag darüber halten, wie das deutsche Pflegesystem funktioniert.
 

All dies und vieles mehr gehört derzeit zu den Aufgaben von Frauke Sticht. Die 50-Jährige ist seit Februar dieses Jahres bei der Alexianer GmbH in Münster und arbeitet im Projekt International Recruiting, welches im Referat Altenhilfe und außerklinische Pflege angedockt ist. Dort ist sie Ansprechperson Nummer eins für die ersten zehn im Hochsauerland angekommenen Frauen und Männer aus den Philippinen, die in ihrer Heimat als Krankenpfleger gearbeitet haben und ihren Berufsabschluss in Deutschland anerkennen lassen möchten.


Weil das nicht gerade einfach ist, gibt es Menschen wie Frauke Sticht, die bei der Integration helfen. Ziel ist es, die Menschen neben ihrer bereits vorhandenen beruflichen Befähigung auch sprachlich und kulturell fit zu machen für den deutschen Arbeitsmarkt. Dort fehlen Fachkräfte in der Pflege, die auf den Philippinen übrigens mehr als genug vorhanden sind, da das Land 30 Prozent über Bedarf ausbildet.

„Unser Ziel ist es, dass die Menschen die Kenntnisprüfung bestehen und dann als vollwertige Pflegefachkräfte eingesetzt werden können“, sagt Frauke Sticht. Die ersten vier Wochen verbringen die Frauen und Männer in Brilon in einem ehemaligen Schwesternwohnheim. Dort kochen sie gemeinsam, essen, lernen das Land kennen. Frauke Sticht, ehemalige Krankenschwester, Pflegedienstleiterin, Pflegesachverständige und vieles mehr, unterrichtet dort das deutsche Gesundheitswesen, aber auch für uns so selbstverständliche Dinge wie das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel oder den gelben Punkt beim Mülltrennen.

Anschließend geht es für die Filipinos weiter in die Regionen und in die Einrichtungen, bei denen sie sich vorher beworben haben und wo sie als Pflegekräfte arbeiten sollen. Dabei sind sie bis zum Bestehen der Kenntnisprüfung, die nach ein paar Monaten abgelegt werden kann, Pflegekräfte in Anerkennung. Wenn sie die Prüfung bestanden haben, können sie als vollwertige Pflegekräfte eingesetzt werden.

„Uns ist es wichtig, dass die Menschen bei uns bleiben – auch nach bestandener Kenntnisprüfung“, sagt Frauke Sticht. Damit sie das tun, sollen sie auch die Werte der Alexianer verinnerlichen: gegenseitigen Respekt, Toleranz, Nächstenliebe. „Unser Miteinander über kulturelle Unterschiede oder Berufsgruppen hinweg leben wir ihnen vor, wo wir können. Wir möchten, dass sie sich nicht nur schnell in Deutschland, sondern auch bei den Alexianern heimisch fühlen.“

Bis zum Ende des Jahres sollen insgesamt 40 Pflegekräfte von den Philippinen zu den Alexianern kommen. Die Integrationsarbeit ist nicht zu Ende.