Dr. Ralf Schupp

Ralf Schupp
Dr. Ralf Schupp

Wir stellen beispielhaft Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Dr. Ralf Schupp, Leiter des Referats Ethik, Leitbild, Spiritualität.

Es ist nicht leicht, Ralf Schupp in diesen Tagen zu sprechen. Der Leiter des Referats Christliche Ethik, Leitbild, Spiritualität der Alexianer Gruppe ist als erster Ethiker des Verbundes bei zahlreichen Themen gefragt. Gemeinsam mit seinem Referatsteam und in dem verbundweiten Ethik-Komitee sucht er nach verantwortungsvollen Lösungen für ethische Herausforderungen, die im Alltag eines großen Trägers von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen wie den Alexianern anfallen.

Derzeit steckt er mitten in den Vorbereitungen des ersten „Symposiums christliche Ethik und Gesundheit“ am 16. Mai in Berlin. Eine Veranstaltung der Alexianer GmbH und der Stiftung der Alexianerbrüder, die von ihm initiiert und in vielen Gesprächen unter anderem mit dem Ethik-Komitee weiterentwickelt wurde. Einen Tag lang diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus  Recht, Psychiatrie und Theologie sowie Betroffene die brisante Frage, ob es ein „Recht auf Krankheit“ gibt oder ob alle Menschen immer zwangsbeglückt werden müssen.

Für den studierten Theologen, der über ein religionsphilosophisches Thema promoviert und anschließend noch einen Master in Angewandter Ethik abgeschlossen hat, ein hochaktuelles Thema – und das auf mehreren Ebenen. Denn aus medizinischer, juristischer, ethisch-moralischer oder politischer Perspektive kann man durchaus zu sehr unterschiedlichen Antworten gelangen. „Deshalb ist es für einen großen konfessionellen Träger im Gesundheitswesen und in der Sozialwirtschaft wie die Alexianer so wichtig, sich diesen Fragen zu stellen“, sagt Schupp – auch wenn die Suche nach überzeugenden Antworten herausfordernd ist.

Der 56-Jährige hat als Leiter des Organisationskomitees gemeinsam mit anderen Verantwortlichen renommierte Fachexperten zu dem Thema gewinnen können: Buchautor Dr. Klaus Gauger spricht aus Sicht eines Schizophrenie-Betroffenen über „die Freiheit zur Krankheit“. Prof. Dr. Dr. Andreas Heinz, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité in Berlin, spricht über das „Recht auf Hilfe“. Über „Die vielen Gesichter der Autonomie“ spricht Moraltheologe Prof. Dr. Franz-Josef Bormann von der Universität Tübingen. Und der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Reinhard Gaier eröffnet mit seinem Vortrag über „Die Freiheit zur Krankheit und ihre verfassungsrechtlichen Schranken“ die rechtliche Perspektive.

Ralf Schupp teilt sich zusammen mit Dr. Iris Hauth, ärztliche Direktorin des St. Joseph Krankenhauses Berlin Weißensee, sowie Ann-Kathrin Jeske, freie Journalistin, die regelmäßig für das Deutschlandradio und die ARD tätig ist, die Moderation der Veranstaltung, die von 10 bis 17 Uhr dauert. Sie findet im Tagungszentrum der Katholischen Akademie im Hotel Aquino, Hannoversche Straße 5b, statt und kann auch online live besucht werden (Anmeldung unter https://symposium.alexianer.de). Für Ärzte sind Fortbildungspunkte bei der Ärztekammer Berlin beantragt.