Pflege-Studentinnen aus Bethlehem sammeln Praxiserfahrung im Alexianer Zentrum für seelische Gesundheit

Die Studentinnen mit den Mitarbeitenden
(3. u. 4. v. l.) Die Studentinnen Lama Hallak und Elissa Amro in ihren traditionellen Schuluniformen mit den Mitarbeitenden Heidi Schreiber, Thomas Pelzer, Stationsleitung, Marien-Station, Nesrine Ben Dhia und Jutta Weber, Fachbereichsleitung Pflege. Foto: Vera Braunleder

, Alexianer Zentrum für seelische Gesundheit, Aachen

Lama Hallak und Elissa Amro, beide 21 Jahre alt, studieren im fünften Semester Pflegewissenschaften an der Universität Bethlehem. Mitte August endete ihr vierwöchiges Praktikum, das die Studentinnen im Alexianer Zentrum für seelische Gesundheit in Aachen absolvierten.

Möglich machte dies die St. Augustinus-Fachkliniken Neuss, die eng mit der Universität Bethlehem kooperiert.

Die vielfältigen Aufgaben in der Pflege psychisch erkrankter Menschen lernten die Praktikantinnen auf einer gerontopsychiatrischen Station kennen. Besonders beeindruckt zeigten sich beide vom breiten therapeutischen Angebot, darunter Musik-, Ergo- und Physiotherapie, die es in ihrer Heimat in dieser Form nicht gibt. „In unserer Heimat liegt der Schwerpunkt vor allem auf ambulanter Betreuung. Die professionelle Behandlung im stationären Setting war für uns eine neue und sehr wertvolle Erfahrung“, erzählt Lama Hallak.

Das Praktikum umfasste 160 Stunden und fand unter fachlicher Begleitung statt. „Trotz anfänglicher Sorgen wegen sprachlicher Barrieren waren die beiden Studentinnen von Anfang an offen, herzlich und engagiert“, berichtet Jutta Weber, die als Fachbereichsleiterin in der Pflege den Aufenthalt organisierte. „Mit Unterstützung unserer englisch- und arabischsprachigen Kolleginnen und Kollegen haben sie sehr einfühlsam mit unseren Patientinnen und Patienten gearbeitet.“

Neben der praktischen Arbeit erhielten die Studentinnen auch Einblicke in die somatische Versorgung. Bei einem Besuch des Marienhospitals Aachen wurden sie durch verschiedene Stationen und Funktionsbereiche geführt.

Ebenso standen auf dem Programm einige Freizeitaktivitäten, wie Besuche in Köln und Düsseldorf. „In den ersten Tagen war es ungewohnt, sich sicher in der Stadt bewegen zu können, da das heimatliche Sicherheitsgefühl fehlt. Auch in unserer privaten Unterkunft haben wir uns sehr wohl gefühlt, dank unserer Gastgeber“, erzählen die Studentinnen. Auf die Frage, wie ihnen das deutsche Essen geschmeckt hat, lächeln sie: „Es war für unseren Geschmack etwas zu wenig gewürzt – aber Streuselbrötchen mit Marmelade waren ein echtes Highlight.“

Rückblickend ziehen Lama Hallak und Elissa Amro ein positives Fazit: „Durch die praktischen Erfahrungen konnten wir unser fachliches Wissen erweitern. Sie unterstützen uns dabei, unsere Lernziele im Studium erfolgreich umzusetzen“, betonen beide. Perspektivisch planen sie nach ihrem Bachelorabschluss ein weiterführendes Masterstudium in Bethlehem. Einen erneuten Besuch in Deutschland schließen sie aber nicht aus.

„Der Besuch der Studentinnen war eine Bereicherung auf vielen Ebenen – fachlich, kulturell und menschlich“, resümiert Jutta Weber. „Wir haben voneinander gelernt und gemeinsam erlebt, wie wertvoll ein interkultureller Austausch in der Pflege sein kann. Politik spielte keine Rolle – der Mensch stand im Mittelpunkt.“