Dr. Gerald Gaß auf dem HSK 2022: Politik erkennt den Ernst der Lage nicht

Dr. Gerald Gaß im Gespräch mit Dr. Iris Hauth auf dem HSK 2022.
Dr. Gerald Gaß im Gespräch mit Dr. Iris Hauth auf dem HSK 2022.

, Alexianer GmbH, Münster

Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft, fordert rasche Schritte von der Politik in Sachen Krankenhausfinanzierung. Bei einem Talk auf dem Stand der Alexianer auf dem Hauptstadtkongress 2022 forderte er die Politik auf, endlich anzuerkennen, wie brisant die derzeitige Lage für die Krankenhäuser in Deutschland ist. „Die Politik muss jetzt die Kliniken stabilisieren. Sie muss in diesem Sommer die Frage beantworten, wie es im nächsten Jahr für die Krankenhäuser weitergehen wird.“

Gerald Gaß, der als Vorstandsvorsitzender der Krankenhausgesellschaft die Interessen von 2000 Krankenhäusern in Deutschland vertritt, sprach beim Hauptstadtkongress auf dem Stand der Alexianer zum Thema „Was die geplante Reform der Bundesregierung von Krankenhausstrukturen und –vergütung für die Krankenhäuser bedeutet“. Das Gespräch mit Gerald Gaß führte Dr. Iris Hauth, Ärztliche Direktorin und Geschäftsführerin der Alexianer St. Joseph Berlin-Weißensee GmbH sowie Mitglied der erweiterten Geschäftsführung der Alexianer Gruppe.

„Aus meiner Sicht hat die Politik den Ernst der Lage nicht erkannt. Die Krankenhäuser brauchen Liquidität und Budgetsicherheit. Da stehen viele Häuser im Moment blank da“, sagte Gaß. Die verschiedenen Wellen der Pandemie und jüngst die anziehende Inflation, die enorme Kostensteigerungen für die Krankenhäuser mit sich bringt, hätten laut Gaß in die jetzige Situation geführt. Diese sei „extrem herausfordernd“. „Die Krankenhäuser benötigen eine Perspektive, wie sie künftig versorgen sollen.“

Gaß signalisierte zugleich in dem rund 20-minütigen Gespräch die Bereitschaft der Krankenhäuser an der Strukturreform mitzuarbeiten. Zugleich forderte er, die Länder rechtzitig einzubinden, was das aktuelle Verfahren aus seiner Perspektive nicht sicherstelle.