40 Jahre Engagement: Ein Interview mit Martin Nicolaes

Martina Nicolaes

, Alexianer ViaNobis Eingliederungshilfe für Menschen mit psychischer Erkrankung

Im Juli feierte Martin Nicolaes, Einrichtungsleitung der Eingliederungshilfe für Menschen mit psychischer Erkrankung – vielen bekannt als Berend –, sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Die zahlreichen Glückwünsche und positiven Rückmeldungen haben ihn tief bewegt.

Einige Monate später blicken wir gemeinsam mit ihm zurück: Was bedeutet ihm dieser besondere Moment und die langjährige Arbeit in unserer Einrichtung?

Das kurze Interview möchten wir gerne teilen.

Hast du selber gedacht, als du bei uns angefangen hast, dass du final (bis zu deiner Rente) mehr als 40 Jahre für das gleiche Unternehmen tätig sein würdest?

Was treibt dich nach so vielen Jahren immer noch an?

Berend: „Was mich antreibt? Die Beziehung zur Einrichtung. Die Sicherheit, die das Unternehmen mir gegeben hat bzw. gibt. Das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde und das damit gegebene hohe Maß an Handlungsfreiheit. Nicht zuletzt aber die vielen netten und engagierten Kolleginnen und Kollegen, die Themen genauso angingen bzw. gehen – egal in welcher Position sie sind. Du bist selber nur so gut, wie die Menschen um dich herum.

Einrichtungsleitung war nie mein gesetztes Ziel – das hat sich nun mal so ergeben.“

Was hat dich bewegt bei uns anzufangen?

Berend: „Ich war damals in Deutschland beim Militär, kannte mich also hier schon ein bisschen aus. In Holland bekam ich keinen Job im Gesundheitswesen, da hab‘ ich die Nähe zu Deutschland genutzt und bin final in Gangelt gelandet. Ich werde nie mein Vorstellungsgespräch bei Sr. Charlotte vergessen. Die mir im Gespräch deutlich machte, dass, wenn man in unserer Einrichtung arbeitet, im Herzen katholisch sein muss. Was das bedeutet, habe ich in den ersten fünf Jahren im Unternehmen schätzen gelernt.“

Was war für dich in der bisher vergangenen Zeit das aufregendste oder auch tollste Erlebnis?

Berend: „Die Jahrtausendwende zum Jahr 2000, als alle glaubten, alle Lichter würden ausgehen. Die Flüchtlingskrise und Corona. Bei allen drei Krisen, haben wir sehr eng und immer lösungsorientiert zusammengearbeitet – auch wenn manchmal kreative Lösungen gefunden werden mussten. Dies immer zum Wohl und mit Blick auf die Klient*innen, Bewohner*innen und Patient*innen und nicht zuletzt auf alle Mitarbeitende.“

Möchtest du den anderen vielen Mitarbeitenden aus deinen gemachten Erfahrungen etwas mit auf den Weg geben? Oder anders gefragt: Wenn du dir noch einmal in jungen Jahren begegnen würdest, welchen Rat würdest du dir geben?

Berend: „Lösungsorientiert und nicht problemorientiert unterwegs sein! Das Leben ist schön, du gestaltest dein Leben selber, trägst aber auch die Verantwortung dafür.

Ich habe immer Menschen um mich herumgehabt, die mich motiviert haben, weiter zu machen, dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal bedanken. Aber nicht nur dafür, sondern auch für die vielen Glückwünsche zu meinem Jubiläum – ich war sehr beeindruckt und bin es immer noch.“