Stiftung der Alexianerbrüder gegründet

Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke überreichte heute die Stiftungsurkunde an Bruder Benedikt M. Ende.

Regierungspräsident übergibt Gründungsurkunde

Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke überreichte heute dem Kuratorium der Stiftung der Alexianerbrüder die Gründungsurkunde. Dabei ist die Wahl des Datums kein Zufall. Vor 125 Jahren, am 31. Januar 1888, empfingen die Alexianerbrüder ihren ersten Patienten im Alexianer-Krankenhaus in Amelsbüren. Drei Monate zuvor hatten sie das „Haus Kannen“ vor den Toren Münsters bezogen. Es dauerte nicht lange, bis weitere Patienten folgten.

 

Die Alexianerbrüder stammen aus einer spätmittelalterlichen kirchlichen Bruderschaft, den Begarden. Vor rund 800 Jahren entstanden die ersten Klöster im Rheinland, Belgien und den Niederlanden. Seit diesen Anfängen stellen die Alexianerbrüder Menschen in den Mittelpunkt ihrer Sorge, insbesondere solche, die gewöhnlich am Rande der Gesellschaft leben, oder sich in großer Not befinden. Sie folgen damit dem Beispiel Jesu Christi. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Alexianer zu einem der größten katholischen Unternehmen des Gesundheits- und Sozialwesens in Deutschland entwickelt. Heute sind sie in fünf Bundesländern mit über 170 Einrichtungen vertreten, in denen über 10.750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Hauptsitz der Alexianer befindet sich in Münster-Amelsbüren.

 

Um die Alexianer weiter sicher in die Zukunft zu führen, haben die Alexianerbrüder jetzt eine rechtsfähige kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts gegründet. Mit der Anerkennung der Stiftung endet ein Prozess, der 2008 mit der Fusion der beiden Ordensprovinzen in Neuss und Aachen begann. „Wir sind diesen Schritt gegangen, um dem Unternehmen und somit dem caritativen Werk der Alexianer nach den organisatorischen Änderungen in den letzten vier Jahren eine dauerhafte strukturelle Sicherung zu verschaffen“, sagte Provinzial und Kuratoriumsvorsitzender Bruder Benedikt M. Ende bei der Gründungsfeier.

 

Mit der Stiftungsgründung wird gleichzeitig ein Trägerwechsel vollzogen: Die Anteile der Alexianer GmbH werden zukünftig durch die Stiftung der Alexianerbrüder gehalten und nicht mehr durch die Ordensgemeinschaft. Die Alexianerbrüder bringen sich aber – soweit es ihre personellen und fachlichen Möglichkeiten erlauben – weiterhin in der Unternehmensführung mit ein.

 

So sind im Stiftungskuratorium insgesamt fünf Alexianerbrüder vertreten. Weitere Fachkompetenz aus den Bereichen Finanzen und Recht erhält das Stiftungskuratorium ab März durch Dr. Hartmut Beiker und Christian Staiber. Bruder Benedikt M. Ende erklärte voller Freude und mit ein wenig Stolz, dass sich die Alexianer durch die weltlichen Kuratoriumsmitglieder, den siebenköpfigen Aufsichtsrat des Unternehmens und die doppelte Hauptgeschäftsführung mit deren sehr breit aufgestellten beruflichen Fachkompetenzen gut für die Zukunft gewappnet sehen.

 

Zweck der Stiftung ist es, das geistige, kulturelle und religiöse Wirken der Ordensgemeinschaft der Alexianerbrüder weltweit zu fördern. Die Alexianerbrüder möchten sowohl in Deutschland als auch im Ausland kranken und bedürftigen Menschen zur Seite stehen. Dabei sind sie auch auf die Mithilfe anderer angewiesen. Förderern des Werks der Alexianerbrüder wird durch die neu gegründete Stiftung Gelegenheit zu sichtbarem und dauerhaften Engagement gegeben.