Autorenlesung mit Wolfgang Brandl und Andreas Rüther.
„Auch Goethe und Schiller hatten ihre Zeit / Ich bin ein frischer Wind in den staubigen Arealen der Geschichte“– und mit eben solcher Frische und Originalität beeindrucken die Texte der Autor:innen der Schreibgruppe der Alexianer Klinik. Mit viel Feingefühl hat Wolfgang Brandl den Menschen erfasst und durchschaut. Persönliche Lebensgeschichte mischt sich mit aufmerksamen Beobachtungen, dem aktuellen Zeitgeschehen näher denn je. Die Themen der Gedichte reichen von einem kraftvollen Bejahen des Lebens zu träg empfundenen Warteschleifen und einem Zweifel an der Menschheit. So auch die Texte von Andreas Rüther, dessen Schreiben sich durch eine sachliche, analytische Herangehensweise auszeichnet. Doch immer wieder überraschen die Texte, wenn sich Persönliches, wie seine Krankheitsgeschichte, und Weltgeschehen verweben. Themen werden in den historischen Kontext eingebettet, um dann am Ende immer wieder den Bogen zu sich und Konkretem zu schlagen und dabei mit viel Grundlage Aussagen zu treffen, die durch ihre Logik bestechen.
Jeder Mensch hat von Geburt bis zum Tod seinen Lebensweg zu gehen. Man wird durch verschiedene Phasen in seiner Entwicklung und in seinem Lebensweg entscheidend beeinfluss. (...) Das Leben ist ein Labyrinth insofern, dass man die Zukunft des Weges nicht vorhersehen kann und seine Entscheidujgen hauptsächlich für das Hier und Jetzt treffen muss. (Rüther)
Gabriele Brüning, Schauspielerin, die sich seit vielen Jahren dem Thema Outsider-Literatur widmet, moderiert den Abend und stellt gemeinsam mit Wolfgang Brandl und Andreas Rüther einige Texte vor. Wolfgang Brandl wurde 1957 in Gronau geboren. In der Malerei fand Wolfgang Brandl die ideale Umsetzung seiner selbst. Seine zweite große Leidenschaft gilt der Lyrik. Andreas Rüther wurde 1970 in Hamm geboren. Seit 1992 ist er im Haus Kannen.