Wir stellen beispielhaft Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Nils Ten Escalante (31), Anwendungsbetreuer Medizincontrolling bei der Alexianer Daks, dem Dienstleistungsunternehmen für Informationstechnologie im Alexianer-Verbund.
Bei seiner Arbeit kommen Nils Ten Escalante seine Tugenden Geduld, Ausdauer und Nehmerqualitäten zugute - die besonders gefragt sind, seit Karl Lauterbach (60, SPD) Bundesgesundheitsminister ist. „In den vergangenen anderthalb Jahren sind im Gesundheitswesen noch mehr Bürokratiemonster entstanden“, erzählt der gebürtige Münsteraner. „Immer höhere Dokumentationsanforderungen, bedeuten einen immer größeren Zeitaufwand. Und das nicht nur für die Medizincontroller, sondern besonders auch für Ärzte und Pflegende. Zehn Minuten Mehraufwand pro Patient für Dokumentation bedeuten deutlich mehr Stress in der Praxis und weniger wertvolle Zeit am und mit den Patienten.“
Als Beispiel nennt Ten Escalante neue Abfragen für seltene Krankheiten. Er selbst leidet an einem Gendefekt, bei dem die Gelenke ständig auskugeln: „Seltene Erkrankungen sind meist nicht so spezifisch diagnostizierbar, wie es sich das Ministerium erhofft.“ Man müsse die Vorgaben umsetzen, auch wenn man sie selbst für realitätsfremd halte und sie einen erheblichen Mehraufwand bedeuteten. „Das ist manchmal schwer nachvollziehbar.“
Als Experte für verschiedene Abrechnungs-, Kodierungs- und Finanzprogramme im Krankenhausbereich hat er gerade erst die Datenlieferung der sogenannten Mindestmengen sichergestellt. Dabei handelt es sich um den Nachweis, dass in den Krankenhäusern eine bestimmte Anzahl von Operationen durchgeführt wurde. Wird die Mindestmenge nicht erreicht oder fehlt der Nachweis, darf die entsprechende Behandlung im Folgejahr nicht mehr abgerechnet werden. „Die Datenübermittlung ist jedes Mal eine Herausforderung, denn die Daten müssen verschlüsselt übertragen und in den Annahmestellen wieder entschlüsselt werden - was oft leider nicht so gut funktioniert.“
Bei den Alexianern arbeitet Ten Escalante seit 2017, zunächst als Elternzeitvertretung in Berlin. Für ein geerbtes Haus mit Garten zog er zurück nach Billerbeck bei Münster, und wechselte zur DaKS. Jetzt geht er seinem liebsten Hobby nach, erntet viel eigenes Obst und Gemüse, gewinnt Apfelsaft mit einer mechanischen Holzpresse.
In der Zentrale der Alexianer in Münster zu arbeiten, war für ihn ein logischer Schritt: „Die Art und Weise, wie bei den Alexianern mit den Patientinnen und Patienten umgegangen wird, gefällt mir. Trotz des Zeitdrucks haben die Mitarbeitenden in den Krankenhäusern ein offenes Ohr, geben Hilfestellungen und man hat immer das Gefühl, gut aufgehoben zu sein." Seine eigene Krankengeschichte habe ihn in viele Krankenhäuser geführt, in denen es ganz anders zugegangen sei.