Wir stellen beispielhaft Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Gruppenbetreuer und Deeskalationstrainer Niels Müller (46).
Er betreut Menschen mit Behinderung und straffällig gewordene Menschen. Eigentlich hat er eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger gemacht, weil er schwerstmehrfach behinderten Menschen helfen wollte. Schon der Zivildienst bei den Alexianern hat ihn darauf gebracht. Sein Chef sah aber in Niels ein ganz anderes Potenzial, weshalb er ihm die Zusatzausbildung zum Deeskalationstrainer anbot. Mittlerweile arbeitet Niels bereits seit acht Jahren in den Alexianer Werkstätten, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen. Die Menschen, die er betreut, leitet und fördert, benötigen empathische und entwicklungsgerechte Begleitung bei der Alltagsbewältigung und Reizfilterung.
Heute gibt ihm die Zusatzausbildung zum Deeskalationstrainer Sicherheit: „Ich musste mich auch erst in das Deeskalationstraining reinbeißen, aber im Nachgang hat sich das gelohnt, weil ich auch für mich persönlich ganz viel rausziehen konnte. Deswegen fühle ich mich heute hier in der Gruppe sehr, sehr wohl.“
Stress oder psychosoziale Belastungen können bei Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung häufig zu intensiven Krisen führen. Das könnte aggressives Verhalten in ihnen verursachen. Täglich kommen persönliche verbale Angriffe vor, mit denen Niels professionell umzugehen weiß. „Jeden Tag versuche ich 100 Prozent zu geben, da mir die jungen Leute ans Herz gewachsen sind“, sagt er.
„Das Arbeiten mit allen beschäftigten Mitarbeitenden ist sehr abwechslungsreich. Jeder Tag ist anders. Es macht Spaß zu sehen, wie sich Menschen entwickeln.“ Besonders gefällt ihm der Zusammenhalt im Team und das Hand-in-Hand-arbeiten. Den zu betreuenden Menschen möchte er soziales Miteinander und Teamwork nahebringen.
Praktisch umgesetzt wird das zum Beispiel bei speziellen Betriebsausflügen. Erst kürzlich war sein Team beim Bauern um die Ecke und hat eine „Bauernolympiade“ veranstaltet.
Für Niels steht fest, dass er hier seinen Platz gefunden hat. Denn die Alexianer bieten ihm auch die Möglichkeit, zwischenzeitlich seinen Arbeitsplatz zu wechseln, wenn er das Gefühl hat, ausgelaugt zu sein. Ihm ist das sehr wichtig, damit er wieder den richtigen Blick für die Gruppe gewinnt. „Ich finde es toll, dass mein Arbeitgeber mir das ermöglicht“, sagt er.