Wir stellen beispielhaft Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Bruder Bernhard Maria (59), der als letzter Alexianer-Bruder auf dem Campus in Münster arbeitet.
In seinem weißen Habit ist er eine eindrucksvolle Erscheinung auf dem Alexianercampus in Münster-Amelsbüren. Dort ist er immer noch regelmäßig anzutreffen. Als Sakristan kümmert er sich um die Gottesdienste, die zweimal in der Woche in der Kirche am Alexianerweg stattfinden. Regelmäßig besucht er die vielen Bewohnerinnen und Bewohner auf dem Campus, die zum Teil ein inniges Verhältnis zu ihm haben. Im Seniorenpflegeheim Haus Heidhorn leistet er einmal pro Woche aktiv Seelsorge. Bei gegebenen Anlässen hält er Wortgottesdienste. Und er ist Mitglied im Stiftungskuratorium, welches das materielle und immaterielle Erbe der Alexianerbrüder in Deutschland verwaltet und alleiniger Gesellschafter der Alexianer GmbH ist.
Bis vor kurzem hat Bruder Bernhard Maria im Kloster auf dem Campus gelebt. Als Ende des vergangenen Jahres Bruder Michael gestorben war, zog es ihn weg aus Amelsbüren, weil er nicht alleine leben wollte. Nun wohnt er bei der Brüdergemeinschaft der Canisianer in der Nähe des Münsteraner Doms. Alexianer ist er aber nach wie vor. „Ich möchte meiner Sache treu bleiben“, sagt er. Und seine Sache, das sind die Alexianer.
Klagen darüber, dass der Orden schrumpft und die Brüder nicht mehr auf dem Campus leben, hat er viele gehört. Eine lautet, dass der Geist weg sei, seitdem die Brüder nicht mehr auf dem Campus lebten. „Ihnen sage ich: „Warum sollte der Geist weg sein? Ihr seid doch da.‘“
Das Besondere an den Alexianern, sagt Bruder Bernhard Maria, das sind die Menschen. „Wir arbeiten hier miteinander, über all das hinweg, was uns trennen könnte. Das sehe ich auch als wichtigste Aufgabe für die Zukunft.“ Weil ihm das wichtig ist, hat er nicht lange überlegt, als er gefragt wurde, bei der neuen Recruitierungs-Kampagne #mitAlexianer mitzumachen.
Bruder Bernhard Maria trat 1999 in Aachen in die Ordensgemeinschaft der Alexianerbrüder ein. Als Pfleger arbeitete er dort im Suchtbereich, baute die St. Alexius-Stube mit auf, eine Anlaufstelle und Suppenküche für Bedürftige. Nach dem Ewigen Gelübde ging er 2004 nach Münster, wo er bis heute an zahlreichen Stellen tätig war: unter anderem in der Kurzzeitpflege, der Seelsorge, der Suchtberatung, den Werkstätten und im Betreuungsdienst. Heute „Ich fand es immer wichtig, im Team zu arbeiten“, sagt er.
Deswegen sind ihm auch die Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so wichtig. „Wir müssen jeden dort abholen, wo er steht, jeden mit seinen Stärken und Schwächen so akzeptieren wie er ist. Für diese gelebte Toleranz stehen wir Alexianer. Wir Brüder haben nie auf die Religionszugehörigkeit geachtet. Um unsere Werte zu leben, muss man nicht in der Kirche sein.“