Affan Ghafoor

Affan Ghafoor, Assistenzarzt in der Klinik für Gefäßchirurgie am Klinikum Hochsauerland in Hüsten

Wir stellen beispielhaft Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag, Woche für Woche. Heute: Affan Ghafoor, Assistenzarzt in der Klinik für Gefäßchirurgie am Klinikum Hochsauerland in Hüsten, das zum Alexianer-Verbund gehört.

Affan Ghafoor (31) ist als Mediziner auch Helfer aus großer Leidenschaft. Seit vielen Jahren ist er Mitglied der internationalen Hilfsorganisation „Humanity First“, die sich um Opfer von Katastrophen kümmert und die Leben und Würde von Menschen in der ganzen Welt sichern und bewahren will.

Die ganze Welt – das ist auch das Wirkungsfeld von Affan Ghafoor, wenn er nicht seinen Dienst und seine Facharztweiterbildung im Klinikum Hochsauerland verrichtet. Sechs Mal war der gebürtige Sauerländer bereits in Afrika, um dort allgemeinmedizinische und chirurgische Hilfe zu leisten, und im letzten Jahr auch in der Ukraine. Jüngst ist der Mediziner von einem einwöchigen Einsatz in Antakya im Südosten der Türkei zurückgekommen – dort, wo das Erdbeben seine schrecklichen Spuren hinterlassen hat.

Der Arzt aus dem Klinikum Hochsauerland hat für den Einsatz im Erdbebengebiet nicht nur seine Freizeit in Form von angesparten Überstunden investiert, auch den Flug in die Region hat er aus der eigenen Tasche bezahlt und zudem für die Hilfe vor Ort gespendet. „Mit Geld können die Menschen genau das kaufen, was wirklich benötigt wird und stärken so auch noch die Wirtschaft vor Ort“, weiß der Helfer. In Antakya arbeitete Affan Ghafoor eine Woche lang und ging bis an seine Grenzen, Zwölf-Stunden-Dienste täglich, in denen er eine Fülle von Verletzungen und Erkrankungen aller Art behandelt hat: Knochenbrüche, Verstauchungen, Brandverletzungen, aber auch Lungeninfektionen oder Durchfallerkrankungen.

1.500 bis 2.000 Menschen im Lager waren auf seine Hilfe und die seiner Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern angewiesen. 100 bis 120 Menschen suchten täglich seine medizinische Hilfe. „Ich habe selbst in einem der Zelte gelebt – zwischen den Menschen mit ihren sichtbaren und unsichtbaren Verletzungen“, erinnert sich der Arzt. Der nur einwöchige Dienst war so anstrengend wie sonst ein ganzer Monat, sagt er heute im Rückblick.