Zum Welttag der Parkinson-Krankheit: Drei Fragen an den Experten Dr. Philipp Feige, Chefarzt der Neurologie der Alexianer Klinik Bosse Wittenberg.
Was sind erste Anzeichen einer Erkrankung?
Es gibt erste sichtbare und sehr frühe unsichtbare Symptome. Sichtbar wird die Erkrankung durch einseitiges Zittern in Ruhe, vornübergebeugte Körperhaltung, Verlangsamung des Ganges, Ungeschicklichkeit. Sehr frühe Zeichen für eine mögliche Parkinsonerkrankung können eine deutliche Verschlechterung des Geruchssinns, Schlafstörungen im Sinne von Ausagieren von Träumen, harter Stuhlgang, depressive Verstimmungen und Schulter-Arm-Schmerzen sein.
Was sollte ich tun?
Spätestens bei ein bis zwei der sichtbaren Symptome (gepaart mit einigen der unsichtbaren möglichen frühen Anzeichen) sollte der Hausarzt aufgesucht werden, der dann die notwendigen Erstuntersuchungen vornimmt. Für die Diagnosebestätigung und dem Einleiten einer individuellen Therapie sollte dann zum ambulanten Neurologen überwiesen werden, der darüber entscheidet, ob ambulant oder stationär weitere Untersuchungen erforderlich sind und welche Therapie für den Betroffenen optimal abgestimmt ist.
Wie stehen die Behandlungschancen?
Der idiopathische Morbus Parkinson ist gut und langfristig behandelbar. Nur ein kleiner Teil atypischer Parkinsonerkrankungen weisen eine eingeschränkte Lebenserwartung bei unzureichenden Therapiemöglichkeiten auf. Es lohnt sich also, frühzeitig und regelmäßig den Neurologen zu besuchen, sich selbst und sein privates und berufliches Umfeld mit der Erkrankung offen zu konfrontieren. Eine positive und aktive Lebenseinstellung hilft, das Selbstvertrauen und die eigenen Ressourcen zu stärken und langfristig mit den sich entwickelnden Einschränkungen durch diese Erkrankung umzugehen. Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen sind eine zusätzliche Möglichkeit des Erfahrungsaustausches und geben dem Betroffenen und seinen Angehörigen das Gefühl, nicht allein bei der Bewältigung der Erkrankung zu sein.
Die Parkinsonfachklinik der Alexianer Klinik Bosse Wittenberg bietet anlässlich des Welt-Parkinson-Tags am 11. April eine telefonische Sprechstunde an. Am Montag, 11. April sowie am Dienstag, 12. April ist das Info-Telefon in der Zeit von 12.15 bis 13.45 Uhr unter (03491) 476-324 erreichbar. Die Klinik für Neurologie in der die Alexianer Klinik Bosse Wittenberg ist seit 2010 eine von der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V. (dPV) zertifizierte Fachklinik für Parkinson und Bewegungsstörungen mit überregionaler Bedeutung.