Nach der Übernahme der MRT-/CT-Praxis am Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee durch Dr. med. Dietmar Trautmann Mitte 2018 wurden umfassende Modernisierungsmaßnahmen geplant und bis Ende 2020 durchgeführt. Neben der Neuinstallation eines Großgerätes lag der Schwerpunkt auf der Schaffung einer zeitgemäßen IT-Infrastruktur. So wurden ein innovatives Patientenbildarchiv, eine digitale Patientenkartei sowie ein hochmodernes Informationssystem in Betrieb genommen. Schlüsselprojekte im Sinne einer umfassenden Digitalisierung, von der Patientinnen und Patienten sowie deren behandelnde Ärzte unmittelbar profitieren, waren die Implementierung eines Zuweiser- und eines Patientenportals sowie die Einbildung von KI (künstlicher Intelligenz) in die radiologische Diagnostik.
„Ein weiterer Schritt in die Zukunft der Radiologie und eine wichtige Schnittstelle der neuen IT-Infrastruktur ist die Inbetriebnahme des Zuweiserportals Vue Motion von Philips Carestream. Vue Motion ist eine per SSL-gesicherte Webapplikation, die von jedem beliebigen Standort aus beziehungsweise über unterschiedliche Endgeräte, also PC, iPad oder Mobiltelefon, mit einem aktuellen Webbrowser aufrufbar ist. Die Installation einer speziellen Software ist nicht erforderlich", erklärt Dr. med. Dietmar Trautmann, Ärztlicher Leiter und Praxisinhaber der MRT-/CT-Praxis am Alexianer St. Joseph-Krankenhaus. So hat der zuweisende Arzt einen direkten Online-Zugriff auf die aktuellen radiologischen Bilder und das Bildarchiv seiner Patienten sowie auf die entsprechenden Befunde. „Der Zuweiser hat somit die Möglichkeit, das Bildmaterial, einschließlich des Befundes, noch vor dem zur Auswertung der radiologischen Untersuchung geplanten Arztgespräches zu sichten und auszuwerten", führt Trautmann weiter aus.
Radiologisches Zuweiserportal wird durch Patientenportal ergänzt
Ähnlich anwenderfreundlich funktioniert das Patientenportal MyVue, über das Patienten eine Zugriffsmöglichkeit auf ihre radiologischen Bilder haben. So kann der Patient seine Bilddaten selbst verwalten, sie bei Bedarf abspeichern oder verschiedenen Ärzten den Zugriff ermöglichen, beispielsweise für eine Zweitmeinung. Auch hier erfolgt der Zugriff über einen aktuellen Webbrowser mittels der SSL-gesicherten Web-Applikation, ohne komplizierte Installation oder die Notwendigkeit des Downloads einer Software.
Die Implementierung von KI (künstlicher Intelligenz) stellt eine weitere Komponente der Modernisierung und damit eine zukunftsorientierte Transformation der Radiologie dar.
„Unbestreitbar wird der Einsatz von KI in den kommenden Jahren enorm an Bedeutung gewinnen. Unsere Praxis ist hier schon jetzt dabei", so der Radiologe. „Wir arbeiten mit einem KI-basierten Tool für die quantitative Neuro-Magnetresonanztomografie. Die von Mediaire, einem 2018 in Berlin gegründeten Start-up, entwickelte Software mdbrain ermöglicht die Quantifizierung des Hirnvolumens sowie die Detektion und Messung und damit die Objektivierung entzündlicher Veränderungen des Gehirns. Auf diese Weise lassen sich unter anderem neurodegenerative Erkrankungen wie beispielsweise Morbus Alzheimer früh erkennen. Zudem erleichtert der KI-Einsatz die Verlaufsbeurteilung chronischer entzündlicher ZNS-Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose", erklärt Trautmann.