Kardiologe der Raphaelsklinik informierte über Herzerkrankungen

Rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörer informierten sich im Foyer der Raphaelsklinik über Erkrankungen des Herzens und deren Behandlung

„Bei Symptomen sofort die 112 anrufen, Sie stören dort niemanden!“, eindringlich appellierte Dr. Frank Lieder, Kardiologe der Raphaelsklinik, an die rund 100 Zuhörer im Foyer der Innenstadtklinik. In seinem Vortrag zum Thema „Herz in Gefahr“ berichtete Lieder über die Funktion, mögliche Erkrankungen und moderne Therapieverfahren rund um das Zentralorgan des Menschen. Dass es bei einem Herzinfarkt um Minuten geht, weiß der Fachmann aus der täglichen Praxis. In der Chest Pain Unit, einer auf Brustschmerzen spezialisierten Abteilung der Notfall-Ambulanz, werden regelmäßig Patienten mit einem Herzinfarkt behandelt.

Ist der Notruf einmal getätigt, geht alles sehr schnell, „in Münster ist die medizinische Versorgung sehr gut und die Feuerwehr rasch vor Ort“, bestätigte der Kardiologe. Die Raphaelsklinik ist Teil des „Herznetz Münster“, bereits auf dem Weg zur Klinik können die Mediziner das aktuelle EKG des Patienten auf ihr Handy übertragen bekommen und sind beim Eintreffen des Patienten auf dem aktuellen Stand.

Beherzt ans Werk zu gehen, wenn ein Mensch mit Herzstillstand am Boden liegt und nicht mehr atmet, ist Lieder ebenfalls sehr wichtig, „Sie müssen nicht unbedingt eine Beatmung durchführen“, beruhigt der Kardiologe die Zuhörer, „die Herzdruckmassage genügt zunächst vollkommen.“

Anhand mehrerer Fallbeispiel demonstrierte der Mediziner die Möglichkeiten moderner technischer Hilfsmittel für Patienten mit einer Herzerkrankung. Neben dem klassischen Schrittmacher gibt es auch implantierbare Defibrillatoren, die bei einem Herzstillstand automatisch elektrische Impulse an den Herzmuskel abgeben. Das sei in dem Moment unangenehm, rettet aber Leben, wie Lieder hervorhob.