Haltung zeigen

Als großer konfessioneller Träger im Gesundheitswesen arbeiten wir zu verschiedenen Themen der Medizin und Pflegeethik, die für unsere Arbeit von Bedeutung sind. 

Zu verschiedenen Fragestellungen erarbeiten wir Positionen. Wichtig bleibt in der ethischen Arbeit jedoch immer auch die Betrachtung im Einzelfall. Eine Auswahl von Themen finden Sie hier: 

Im Frühjahr 2020 hat Bundesverfassungsgerichts den Straftatbestand der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung (§217 StGB) für verfassungswidrig und nichtig erklärt. Dadurch hat das Thema des assistierten Suizids eine neue Dringlichkeit erfahren.  

Als Alexianer setzen wir uns intensiv mit Fragen rund um das Lebensende auseinander. Das betrifft neben dem assistierten Suizid auch die Sterbehilfe im Allgemeinen. Als christlicher Träger verstehen wir es als unseren Auftrag, kranken, alten und schwachen Menschen sowie Menschen mit Behinderung in jeder Lebensphase an der Seite zu stehen. Aufgrund dieses Selbstverständnisses stehen wir lebensbeendenden Maßnahmen grundsätzlich kritisch gegenüber. Zu beachten sind in der ethischen Abwägung jedoch immer auch die Umstände im Einzelfall. 

Zum assistierten Suizid haben wir mit weiteren konfessionellen Trägern eine Stellungnahme erarbeitet, die sie hier finden: Positionspapier assistierter Suizid.

Aus dem christlichen Selbstverständnis der Alexianer ergibt sich eine Verpflichtung zu Klima- und Umweltschutz. So beauftragt Gott in der Bibel die Menschen, sich wie ein Gärtner um die Erde zu kümmern. Da er den Menschen nach seinem Bild geschaffen ist, ist dieser dabei frei und eigenverantwortlich.  

Handlungsleitend hat sich in der Gegenwart dafür die Nachhaltigkeit als führendes normatives Leitprinzip etabliert. Nachhaltiges Handeln erweitert die ökologische Dimension des Umweltschutzes um marktwirtschaftliche und soziale Aspekte. Ziel ist ein aktiver, zielorientierter und sozioökonomische Interessen einbindender Klimaschutz. Nachhaltigkeit beinhaltet dabei eine umsichtige Einbindung der Wirtschaft in ökologische Kreisläufe und Zeitrhythmen. Zwingende Berücksichtigung muss dabei eine soziale Gerechtigkeit finden, die alle Menschen, sogar jene, die noch nicht geboren sind, miteinbezieht. 

Daran, wie nachhaltiges Handeln im Alexianerverbund gestaltet werden kann, arbeiten verschiedene Gremien wie z.B. das Zentrale Ethikkomitee der Alexianer aktiv mit, um dem eigenen Selbstverständnis auch in diesem Belang gerecht zu werden. 

Sowohl die Menschen, die zu uns kommen und sich uns anvertrauen, als auch alle Mitarbeitenden brauchen Sicherheit. Da in Situationen, in denen Menschen auf die Hilfe anderer angewiesen sind, unweigerlich ihre Intimsphäre berührt ist, sind die Themen von Gewalt und deren Prävention für uns von hoher Relevanz.  

Die vielen Facetten von Gewalt und deren Prävention werden dabei auf unterschiedlichen Ebenen und in verschiedenen Formen bearbeitet. So muss zwischen psychischer und physischer Gewalt, auch unter Berücksichtigung einer besonderen, sexuellen Konnotation, unterschieden werden. Von Bedeutung sind auch die besonderen Konstellationen der Beziehungsgefüge, die in fürsorglichen, pflegerischen und therapeutischen Kontexten herrschen.   

Nicht nur führen wir regelmäßig verpflichtende Präventionsschulungen für alle Mitarbeitenden im Verbund durch oder kommen in verschiedenen Gesprächsangeboten wie Ethik-Cafés zu dem Themenkomplex in den Austausch, auch kommen wir unserer Verantwortung durch feste Regeln und Strukturen nach, die vor Grenzverletzungen schützen.  

Weitere Informationen zu unserer Präventionsarbeit

Digitales Hinweisgebersystem 

Die Frage, ob psychisch kranke Menschen gegen ihren Willen behandelt werden dürfen, ist ethisch hochrelevant. Die Diskussion um eine Freiheit zur Krankheit treibt dabei nicht nur die Psychiatrie um, sondern ist weiter gefasst eine grundsätzliche Frage nach den Ansprüchen und Grenzen der Autonomie und dem Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen, dem ein Anspruch auf Zwangsbehandlung gegenüberstehen kann. In dieser Frage kann es keine Pauschallösung geben, vielmehr müssen die einzelnen Institutionen individuelle Lösungen finden.   

Auf einem Symposium in Berlin widmeten wir uns ausführlich diesem Thema. 

Zu diesen Beispielen kommen stetig weitere Themen und Fragestellungen, zu denen wir auf verschiedene Weise ethisch arbeiten.  

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