Anlass für die Tagung war die Einführung der komplexen PTBS in die ICD-11. Die vorrangige Ursache für die komplexe PTBS ist die anhaltende und wiederkehrende Gewalterfahrung – insbesondere im Kindes- und Jugendalter. Unser Titel „Trauma und Gewalt“ wurde aus verschiedenen Perspektiven von handverlesenen Referent:innen beleuchtet.
Die Traumafachtagung begann mit einer online Pre Conference mit dem Input von Peter Levine zu „The Underpinnings of Violence and Trauma – A Somatic Approach“. Prof. Barbara Juen von der Universität Innsbruck teilte ihre umfangreichen Forschungen zur Psychosozialen Akutintervention mit den Teilnehmenden. Frau Prof. Eichenberg hat breite Anerkennung für ihre langjährigen Studien zur Internetnutzung gefunden. Sie referierte ihren aktuellen Wissensstand zu Möglichkeiten und Gefahren zur therapeutischen Nutzung des Internets. Prof. Robert Bering bereicherte das Thema mit einem Vortrag zur komplexen PTBS Behandlung und Rehabilitation. Frau Lempertz stellte ihre Innovationen zur Adaptation des EMDR an Kindern vor. Dr. Erzsébet Fanni Tóth berichtete über transgenerationales Trauma.
Prof. Stevan Hobfoll aus Chicago hat unter anderem mit seinen fünf Elementen zur psychosozialen Akutversorgung der PTBS bahnbrechende Arbeiten vorgelegt. Gleichermaßen ist seine Conservation of Resources (COR) Stress-Theory in die allgemeine Psychologie eingegangen. Er trug über die Anwendung der COR Theorie im Zusammenhang von Trauma und Gewalt.